Die in den Vereinen bestehende hervorragende Jugendarbeit sei eine ausgezeichnete Grundlage dafür, dass die Chiemgauer Trachtler zuversichtlich in die Zukunft schauen könnten. Das war die Ansicht von Gauvorstand Miche Huber bei der Gaufrühjahrsversammlung des Chiemgau-Alpenverbands in der Seegatterl Alm. Das Gaufest 2021 wurde nach Reit im Winkl vergeben. Die Ehrung verdienter Mitglieder war ein weiterer Höhepunkt der Versammlung, darunter auch die für Bärbl Rieder und Andreas Strohmayer aus Reit im Winkl.
Der Gauverband mit seinen knapp 8000 Mitgliedern sei gut aufgestellt, konnte Gauvorstand Miche Huber stolz berichten. Um Zusammenkünfte nach dem Motto „Jung und Oid miteinander“ zu fördern, habe der Verband vor kurzem Kaffeegeschirr für 600 Leute angeschafft, das von den Vereinen für ihre Veranstaltungen gemietet werden könne. Huber empfahl allen Anwesenden auch, die vielfältigen Angebote im Trachtenkulturzentrum des Bayerischen Trachtenverbands in Holzhausen zu nutzen. Besonders gefragt seien hier beispielsweise die Zeltlager für die Trachtenjugend.





Ganz wichtig für die Trachtensache sei es grundsätzlich, die jungen Leute überall früh mit einzubeziehen. „Wir müssen sie gestalten lassen und hin zur Verantwortung führen“, rief der Gauvorstand aus. Es müsse nicht alles gleichbleiben, und neue Ideen seien immer willkommen. „Es derf sie wos verändern, nur s‘ Herz derf’s hoit net kostn“, so seine Worte. Dass die Jugend mit Begeisterung bei der Sache sei, habe auch der gelungene Gaujugendtag vor kurzem in Grassau bewiesen. Mit diesem Gaujugendtag zeigte sich auch Gaujugendleiter Christoph Bauer „rundum zufrieden“. Auch die Proben der Gaujugendgruppe für ihre Auftritte im kommenden Trachtensommer hätten bereits wieder begonnen. Schon bei den Kindern Wert auf die erbrachten Leistungen zu legen, sei bestimmt nicht der falsche Weg. Gefragt seien hier aufmunternde Worte und viel Fingerspitzengefühl.
Gaudirndlvertreterin Marlies Huber stellte die neuen Mitglieder der Gaugruppe vor. Für die Bereitschaft zur Ausrichtung der Veranstaltung „Lustiges Platteln und Tanzen“ am 14. Juni dankte sie den Reit im Winkler Aktiven. Lustig sei es auch zugegangen bei einem Skiausflug der Gaugruppe vor kurzem, und so könne man auch mit neuem Schwung in die kommende Saison starten.
Die Reihe der beliebten Singstunden, im vergangenen Jahr waren es vier, würde auch künftig wieder fortgesetzt, versicherte Gaumusikwart Thomas Hiendl. Lisbeth Tengler vom Sachgebiet Tracht berichtete unter anderem von Zusammenkünften zum Loifeistricken und einem Besuch der Gautrachtenwartetagung in Holzhausen. Die künftig neu gestaltete Internetseite des Chiemgau-Alpenverbands stellte der Internetbeauftragte Dominik Wierl vor. Gauschriftführer Jürgen Wiegmann gab sowohl einen Rückblick auf das vergangene Trachtenjahr als auch eine Vorschau mit dem Gaufest in Bernau am 28. Juli als Höhepunkt. Hierzu lud Franz Praßberger, der Vorstand des Vereins „D‘ Staffelstoana“ besonders ein. Bereits am 11. Mai ist das 125. Gründungsfest der „Chiemgauer“ München, wozu Vorstand Florian Hähle alle willkommen hieß, und für das 100-jährige Jubiläum des GTEV „D‘ Rechlberger“ Oberwössen mit Festwoche vom 4. bis 8. Juli lud Vorstand Andreas Greimel alle Chiemgauer Trachtler herzlich ein.
„Nicht nur der Trachtenverein, sondern die ganze Dorfgemeinschaft wird tatkräftig dahinterstehen, wenn Reit im Winkl heute den Zuschlag für das Gaufest 2021 erhalten würde“, versicherte Bürgermeister Josef Heigenhauser und wies auf die hierfür vorliegende Bewerbung des GTEV Dö Koasawinkla hin. Der Ort habe in der Vergangenheit schon oft bewiesen, dass er große Feste zur Zufriedenheit aller ausrichten könne. Als Beispiele nannte er die Gaufeste des Chiemgau-Alpenverbands im 20-jährigen Rhythmus seit 1961. Die anschließende Abstimmung der Delegierten ergab den einstimmigen Zuschlag, worauf auch Vorstand Hans Bauhofer ein „grimmiges Gaufest“ in Reit im Winkl versprach.
Das Gauverdienstzeichen in Gold für besondere Verdienste um die Trachtensache überreichten Gauvorstand Miche Huber an Bärbl Rieder vom GTEV Dö Koasawinkla Reit im Winkl und an Claus Reiter vom GTEV D‘ Griabinga Hohenaschau. Das Silberne Verdienstabzeichen erhielten Johanna Oberacker und Toni Anner aus Hohenaschau, Wolfgang Weingartner und Andreas Winkler aus Bernau sowie Irmi Blösl aus Unterwössen. Für besondere Verdienste in der Jugendarbeit bekam der Reit im Winkler Jugendleiter Andreas Strohmayer die Ehrennadel in Gold des Bayerischen Trachtenverbands aus der Hand von Andreas Wachs als Vertreter der Bayerischen Trachtenjugend überreicht. Die Versammlung wurde von der Reit im Winkler Almtanzmusi musikalisch umrahmt.
sh